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MÄNNLICHKEIT – Stolz statt Scham
Du bist ein Mann. Du bist als männliches Wesen geboren und
wirst als Mann sterben. Das ist eine grundlegende Tatsache, die
viele Männer nicht wahrhaben wollen und deren Tragweite viele
Männer nicht erkennen. Die feministische Bewegung und der
sogenannte „Gender Mainstream“ leugnen alle geschlechtsspezi-
fischen Unterschiede und versuchen Männer und Frauen zu
geschlechtsneutralen, im Grunde aber eher femininen Wesen zu
machen. Wer unter einseitigem weiblichen Einfluss aufgewachsen
ist, der hat wahrscheinlich mit seiner geschlechtlichen Identität
als Mann Probleme. Er versucht wie Klaus seine Männlichkeit zu
verstecken und passt sich den Wünschen der Frauen an:
Klaus, Mitte 30, schildert in einer Beratungsstunde bei mir: „Mir
gelingt es einfach nicht, eine dauerhafte Beziehung mit einer Frau auf-
zubauen. Ich hatte ein paar Affären und zweimal eine Partnerschaft,
die aber beide schon nach wenigen Monaten wieder auseinandergin-
gen.“ Auf meine Vermutung hin bestätigte er, dass es fast immer die
Frau war, die sich von ihm getrennt hat, mehrfach sich einen anderen
Mann gesucht hat. Klaus ist ein attraktiver und gebildeter Mann, der
von seiner körperlichen Erscheinung her durchaus anziehend auf Frau-
en wirken könnte. Aber Klaus ist ein typischer „nice guy“, ein Mann,
der überaus freundlich, höflich und stets lächelnd erscheint. Mit ihm
könnte man sich keinen Streit vorstellen. Auf Provokationen reagiert
er stets defensiv und geht in die Verteidigung. Er ist zu weich und kon-
turlos und ist schnell zu verunsichern. Als Klaus mir schilderte, wie die
Frauenkontakte zustandekamen, erklärte er damit auch gleichzeitig
sein Problem: Meist war es die Frau, die ihm zu verstehen gab, dass
sie ihn kennenlernen wollte, manchmal hatte sie auch den ersten
Schritt der Kontaktaufnahme gemacht. Klaus ist stets überaus
bemüht um die Frau, macht Komplimente, Geschenke und lädt sie
ein, obwohl er sie kaum kennt. Er ist derjenige, der sich zuerst verliebt