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18 MÄNNLICHKEIT – Stolz statt Scham
„Mogelpackung“ zu tun haben. In dem Männerkörper steckt näm-
lich gar kein Mann, sondern ein Muttersöhnchen, also ein Junge,
der sich als Mann noch gar nicht gefunden hat und stattdessen
immer noch versucht, nach Mutters Regeln zu leben, um von ihr
geliebt zu werden. Wenn Frauen dies erkennen, verlieren sie den
Respekt, machen sich lustig oder provozieren ihr Gegenüber, um
den Mann aus ihm herauszukitzeln. Bei dem Mann im obigen Bei-
spiel spürt die Frau seine ungelösten „Mutterthemen“ und rea-
giert instinktiv darauf: Sie kommt nicht oder viel zu spät zur Ver-
abredung und lügt ihn offensichtlich mit einer fadenscheinigen
Begründung an. Danach provoziert sie den Mann, der auf sie
gewartet hatte, wegen einer Kleinigkeit mit lautstarken Szenen in
der Öffentlichkeit. Wenn sie ihn auch dann noch nicht aus der
Reserve gelockt hat und er immer noch verständnisvoll und
freundlich bleibt, verliert sie entweder das Interesse an ihm oder
fährt noch stärkere Geschütze auf, etwa indem sie vor seinen
Augen mit einem anderen Mann flirtet oder ihn lautstark beleidigt.
Sie will dadurch – meist unbewusst – den Mann in dem Mutter-
söhnchen hervorlocken.
Wo wohnst du? Auf dem Mars oder auf der Venus?
Wenn dir das bekannt vorkommt, dann solltest du daran etwas
ändern. Beobachte zunächst, welches Verhalten du bei anderen
Männern ablehnst. Vor welchen Männern fürchtest du dich? Wel-
ches Verhalten von Männern findest du peinlich? Schreibe es auf.
Und dann überlege einmal, ob es Zusammenhänge gibt mit dem,
was deine Mutter an Männern ablehnte.
Männer, die zu feminin aufgezogen wurden und im Innern noch
immer Muttersöhnchen sind, leben „auf der Venus“. Sie identifi-
zieren sich mit Frauen, ihren Gefühlen, Werten und Verhaltens-
weisen und lehnen andere Männer ab. Das geht dann bis hin zu
einer krankhaften Abneigung gegen jeglichen Körperkontakt mit
Männern – Homophobie genannt. Vielleicht hast du schon als
Junge immer „zu Mama gehalten“ und sie gegen Papa (oder ande-
re Männer) verteidigt oder beschützt. Vielleicht glaubst du sogar
bis heute den Worten deiner Mutter mehr als denen deines Vaters.
Das ist ein sicheres Indiz dafür, dass du noch ein Muttersöhnchen