Page 11 - Leseprobe Buch Bevaterung
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Die Ent-vaterung unserer Gesellschaft 11
Seit der Emanzipation der Frauen in den 1970er Jahren werden
Väter entwertet und immer mehr für überflüssig erklärt. Scheidung
und Trennung nehmen rapide zu mit dem Ergebnis, dass die Kin-
der fast ausschließlich bei der Mutter blieben. Das Ergebnis nach
40 Jahren Emanzipationsbewegung: In Deutschland wachsen
aktuell etwa 1,6 Millionen Kinder mit nur einem Elternteil auf. In 89
Prozent der Fälle ist dies die Mutter. 1,42 Millionen Kinder wachsen
in Deutschland ohne Vater auf – und die Zahl ist steigend (Quelle:
Statistisches Bundesamt 2014).
Väter werden immer mehr zu Erzeugern, Samenspendern und
Alimentezahlern degradiert. Immer mehr Frauen glauben, dass sie
ihre Kinder allein aufziehen könnten und der Vater überflüssig sei.
Unterstützt von Feministinnen und der sogenannten Gender-
Mainstream-Bewegung wird es Frauen auch juristisch immer leich-
ter gemacht, sich des Vaters ihrer Kinder auf Wunsch zu entledi-
gen: In Scheidungsprozessen werden die Kinder in 90 Prozent der
Fälle der Mutter zugesprochen. Genauso wie viele Mütter gehen
auch deutsche Gerichte davon aus, dass die Kinder der Mutter und
nicht dem Vater „gehören“. Mütter neigen häufig dazu, nach der
Trennung die Kinder, die sie als ihre alleinigen Kinder beanspru-
chen, zu instrumentalisieren und gegen den Vater aufzubringen.
Dahinter stehen häufig verletzter Stolz, nicht aufgearbeiteter Tren-
nungsschmerz und Rachegefühle dem Expartner gegenüber. Gera-
de wenn dem Partner die Schuld an der Trennung gegeben wird,
sehen sich besonders häufig Frauen im Recht, ihn mit dem Entzug
der Kinder zu bestrafen. Mir sind unzählige Fälle von Klienten
bekannt, in denen genau dies passiert ist. Umgekehrte Fälle, in
denen der Vater die Kinder gegen die Mutter aufbringt, sind mir in
unserem Institut in den letzten 20 Jahren nur einige wenige Male
begegnet.
Einige Frauen machen sich sogar gar nicht mehr die Mühe, eine
echte Familie zu gründen: Sie lassen sich – meist im Ausland –
künstlich besamen und nehmen den Kindern von Beginn an das
Recht auf ihren Vater. Aus meiner Sicht ist solch ein Verhalten kri-
minell und gehört verboten, denn es schadet in gravierender
Weise der Integrität und gesunden Entwicklung der Kinder, wie ich
in diesem Buch aufzeigen werde. Denn Kinder brauchen für eine
gesunde Entwicklung ihrer Persönlichkeit den Vater genauso wie